Alt Karstädt

ehemalige Haltestelle in Mecklenburg
(ursprünglich Haltepunkt, ab 1908 Bahnhof)
 
Strecke: Dömitz - Ludwigslust - Wismar    in km 23,9
 
 
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Karstädt ist ein kleines Dorf an der B 191 südlich von Ludwigslust und westlich von Grabow und nicht zu verwechseln mit der Stadt Karstädt nordwestlich von Perleberg.
Der ehemalige Bahnhof liegt rund 900 Meter von Ortskern entfernt. Das Gebäude war vor einigen Jahren noch bewohnt, steht nun (2023) aber leer. Etwas entfernt steht das alte Beamtenwohnhaus, das sich in Privatbesitz befindet und bewohnt ist. Es wurde 1936/37 erweitert und befindet sich noch immer in diesem Zustand. Zwischen beiden Gebäuden steht ein Stallgebäude mit einer Retirade (Abort).
Das ursprüngliche, komplett unterkellerte Stationsgebäude war nur klein (~ 11 x 7,5 m) und besaß einen Dienstraum ("Billet"), einen Warterraum, einen Güterraum und einen kleinen Flur. Bereits um 1896 erfolgte der erste Umbau. Der Warteraum wurde für zwei Stuben der neuen Dienstwohnung geteilt. Der Billetraum wurde zur Küche, der Güterraum geteilt für einen neuen, kleinen Warterraum und ein Dienstzimmer, verbunden durch ein Schalterfenster. Der Flur blieb erhalten. Um 1910 entstand östlich ein kleiner Anbau (gut 6 x 4 m) für einen neuen Warteraum. Der Warteraum wurde zum Dienstraum. Danach wurde auf der westlichen Seite der Güterraum angebaut.
Mit Ausbau der Station zum Bahnhof zur selben Zeit wurde die Stellwerkstechnik außerhalb des Gebäudes in einem Blechkasten untergebracht.
Später plante man einen Durchbau des Dienst- und Warteraumes. Vom Warteraum sollte ein 1,5 x 1,2 m kleines Stück abgetrennt werden, um einen Zugang (Durchgang) zum neu zu errichtenden Stellwerksanbau zu schaffen. Dafür sollte die Tür im Anbau durch 2 neue Türen ersetzt werden (Eingang zum Warteraum und zum Stellwerk. Die Tür im Hauptgebäude zum Dienstraum sollte zu einem Fenster umgebaut werden. In den Akten im Landeshauptarchiv in Schwerin ist vermerkt, dass dieser Umbau bis 1919 noch nicht erfolgt war, denn die Beleuchtung des Dienstraumes erfolgte immer noch nur durch die Tür.
1925 plante man die Erweiterung des Stationsgebäudes für den neuen Warteraum mit einem kleinen Vorbau als Windfang. Der östliche Anbau sollte noch einmal um gut 4 Meter erweitert werden und der Stellwerksanbau sollte erfolgen. Im Hauptgebäude sollte die Küche eine weitere Stube und der viel zu kleine Dienstraum die neue Küche werden. Im bisherigen Anbau war geplant den Warteraum in den Dienstraum umzubauen.
1926 wurde angeregt, im Rahmen der ohnehin geplanten Erweiterung des Stationsgebäudes den Güterschuppen auf die östliche Seite in einen weiteren Anbau zu verlegen, damit er von der Straße besser zu erreichen wäre.
1928 wurde ein weiterer Entwurf aufgestellt. Bis 1931 tat sich aus Geldmangel jedoch nichts. Im Februar bemängelte das Betriebsamt 2 in Ludiwgslust den Zustand des Dienstraumes erneut.
 
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Im Juli desselben Jahres wurde der Entwurf umgesetzt.
1936 teilte das Betriebsamt der Direktion ins Schwerin mit, dass die Sicherungstechnik teilweise veschlissen ist und in ein Gebäude eingebaut werden müsste.
 
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Ebenfalls 1936 wurde die Erweiterung des Beamtenwohnhauses geplant und bis März 1937 umgesetzt. In der Vergangenheit wurde weitere Anbauten errichtet.
1937 wurde für das Stationsgebäude ein endgültiger Umplauplan erstellt, die Bauleistung ausgeschrieben und auch mit dem Umbau begonnen. So erhielten die Gebäude ihr damals endgültiges Aussehen.
 
Stations- und weitere Gebäude
 
ursprünglicher Grundriss (oben Gleisseite, unten Dorfseite)
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1896 [Zum Vergrößern auf das Bild klicken]
 
1910/12 [Zum Vergrößern auf das Bild klicken]
 
geplanter Durchbau 1910 [Zum Vergrößern auf das Bild klicken]
 
Plan 1925 [Zum Vergrößern auf das Bild klicken]
 
Plan 1928 [Zum Vergrößern auf das Bild klicken]
 
Plan 1928 [Zum Vergrößern auf das Bild klicken]
 
Zustand Bahnwohnhaus ab 1936 [Zum Vergrößern auf das Bild klicken]
 
Umbauplan 1921 [Zum Vergrößern auf das Bild klicken]
 
Lagepläne
 
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2002
Das Stationsgebäude steht seit vielen Jahren leer.
 
Etwas entfernt steht das Bahnwohnhaus.
 
2023
Die Natur erobert sich die Gebäude und das Gelände zurück.
 
 
Rückseite
 
Scheinbar wohnte hier zwischendurch jemand, denn es war noch eine kleine Sitzecke vorhanden und im Gebäude war durch die Fenster viel Müll und Unrat zu sehen.
 
Giebel des Güterbodens
 
Blick in Richtung Dömitz ...
 
... und Ludwigslust
 
externe Bilder:
 
                     
 

 
     
 
 
© 12.07.2025