ehemaliger Bahnhof in Mecklenburg  
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Strecke:
 
Dömitz - Ludwigslust - Wismar
  in km 16,7 |
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Gleisplan:   
      
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Eldena liegt zwischen Ludwigslust und Dömitz an der Elde. Der ehemalige
Bahnhof befindet sich am westlichen Ortsrand. Das ehemalige, sehr schöne Bahnhofsgebäude
hatte bis 2020 leider noch immer keinen neuen Eigentümer bekommen.
2022 oder 2023 hat sich ein neuer Eigentümer für das Bahnhofsgelände mit dem Empfangsgebäude, dem
Güterschuppen und zwei weiteren Nebengebäuden gefunden. Im Landeshauptarchiv wurde nach der Geschichte
und Plänen für die Rekonstruktion/Sanierung geforscht. Ich wünsche viel Elan und Schaffenskraft.  
Aus der Geschichte der Station (Akten des Landeshauptarchivs):  
1897 sollte der Güterschuppen von Neu Kaliß nach Eldena umgesetzt werden. Bis dahin wurden die
Güter in zwei Wagenkästen untergebracht, die nun nicht mehr ausreichend waren. Einer der Wagenkästen
sollte dafür nach Neu Kaliß verbracht werden.
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"Der Güterschuppen in Neukaliß kann abgebrochen und nach Eldena versetzt werden. Der eine
der dadurch in Eldena verfügbar werdenden Wagenkasten kommt nach Neukaliß, über den zweiten bleibt
Verfügung vorbehalten. Schwerin, August 1897" |
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1898
Das Vorhaben der Umsetzung wurde nicht realisiert, ein eigener Güterschuppen wurde
für Eldena entworfen. Damit verbunden war eine Anpassung des bestehenden Ladegleises zum neuen
Kopframpengleis mit der Folge, dass das Ladegleis 120 m kürzer wurde und nun nur noch für 8
Wagen reichte. Das berichtete (vermutlich der Stationsvorsteher) Herr Evenius.  
"In Folge des gestiegenen Verkehrs stellt es sich immermehr heraus, daß das jetzige Ladegleis
auf der Station Eldena nicht mehr ausreicht.
Das vorhandene Stumpfgleis macht es oft erforderlich, Wagen mit der Hand über Weiche 3 hinaus
nach der einen oder anderen Richtung zu verschieben, …XXX… Einstellung in den Zug, welches mit
dem geringen Personal oft unmöglich ist. auch ist das Stumpfgleis in Folge der Verbindungsweiche
nicht voll auszunutzen. Ferner können Rangierbewegungen ohne eintretende Verspätung mit der
Locomotive des kreuzenden Zuges 160 nicht ausgeführt werden, weil die Weiche durch den Güterzug
6013 größtentheils gesperrt ist; Zug 160 muß, …XXX… , auszustellen sind, in solchen Fällen
warten; die Locomitive kann dann erst in das Ladegleis fahren, sobald das Rangiergeschäft mit
dem Güterzuge beendet ist. Es empfiehlt sich nach Rücksprache mit dem Stationsvorsteher die
Weiche 2 in Richtung Dömitz bis an die Weiche 1 zu verschieben, wie in dem anliegenden Plan
roth eingetragen ist.
Die Kosten würden sich bei Verwendung von gebrauchten Schienen, Kleineisenzeug und neuen
Schwellen auf rd. 500 Mark belaufen und könne auf die betreffenden Etatstitel übernommen werden.
Wir bitten um Genehmigung dieser Gleisveränderung damit dieselbe noch vor Eintritt des
Herbstverkehrs fertiggestellt werden kann
Die Bauinspection IV"  
Die Umbaumaßnahme wird daraufhin, wie vorgeschlagen, genehmigt.
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Im August wendet sich die Bauinspektion IV an die Großherzogliche General-Direktion in Schwerin
wegen der Herrichtung bzw. Verlängerung des Zwischenbahnsteigs um 20 Meter in Richtung Malliß,
der sich hinter dem Gleis II befand. Die Reisenden mussten bis dahin durch den getrennten Zug
160 hindurchgehen, um auf den Zwischenbahnsteig zu gelangen bzw. von dort abgehen zu können.
Die Gleise I und 2 würden dann Kreuzungsgleise und das Gleis 3 Aufstellgleis werden.
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Ein Betriebskontrolleur berichtete am 27. Juni d.J., dass täglich rund 50 Kannen Milch zum Zug 160
getragen oder auf einem zweirädrigen Handwagen gefahren werden mussten, was bei der Lage des
Zwischenbahnsteigs hinter dem Gleis sehr zeitaufwendig war. Besser geeignet wäre ein vierrädriger
Handgepäckwagen.
Ungünstig war außerdem, dass der Übergang zum Zwischenbahnsteig durch den Zug 160 versperrt war.
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Ab 1915 wurde eine Erweiterung des Empfangsgebäudes für Dienst- und Warteräume geplant. Jedoch
tut sich fast 10 Jahre lang nichts.
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1924 wird ein 4., verbesserter Vorschlag vom Betriebsamt 2 in Ludwigslust eingereicht:
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Darauf schreibt die Rbd an die Station und diese antwortet wie folgt:
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"An die Station Eldena
um die Bahnhofswirtin zu fragen, ob sie die Bahnhofswirtschaft freiwillig aufgeben will.
Schwerin, den 21. März 1924
Rbdirektion"  
"An die Reichsbahndirektion Schwerin
Die Bahnhofswirtin ist bereit, die Bahnhofswirtschaft aufzugeben.
Die Pächterin bittet jedoch, bis zum Beginn des Umbaues, ihr das Schankrecht weiter zu gewähren.
Ferner bittet dieselbe, da die Einrichtung einmal beschafft ist, ihr bei etwaiger späterer
Wiedereinrichtung einer Bahnhofswirtschaft u. Verpachtung den Vorzug zu geben.
Eldena, den 27. März 1924
Die Station
Schmidt"  
Dem stimmt die Rbd zu.
Das Betriebsamt merkt zu dem Vorgang an, dass noch nicht feststeht, ob der Posten des
Stationsvorstehers erhalten bleibt oder durch einen Stationsmeister ersetzt wird. Davon hängt
auch der Umbau des Empfangsgebäudes, einschließlich des Stellwerksanbaues ab.
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Allerdings standen derzeit noch keine Finanzmittel für den Umbau zur Verfügung.
Die Rbd entschied sich für die 2. Variante ohne Stellwerksvorbau, jedoch weiterhin ohne
finanzielle Mittelmbereitstellen zu können. Der Umbau könne höchstens aus vorhanden Mitteln
erfolgen. Kurze Zeit später wurde entschieden, den Stellwerksvorbau doch zu realisieren.
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Vermutlich aus dem Jahr 1927, oder bereits früher, stammt das Vorhaben einer Erweiterung der
Gleisanlagen in Eldena.
1930 schrieb die Reichsbahndirektion, dass eine Weichenverbindung von Gleis 5 nach Gleis 1
geschaffen werden müsste. Ein Jahr zuvor wurde bereits eine doppelte Kreuzungsweiche in
Gleis 4 eingebaut, die eine einfache Weiche ersetzte.
Die Weichenverbindung wurde noch im September eingebaut.
Im unteren Lageplan fehlt allerdings diese doppelte Kreuzungsweiche, jedoch ist die besagte
Weiche enthalten.
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Ab demselben Jahr 1930 ging es um den inzwischen zu klein gewordenen Eilgutschuppen.
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Schwerin schreibt dazu am 7. August 1930:
"Wie das Verkehrsamt festgestellt hat, ist der Eilgutschuppen recht verbesserungsbedürftig.
Da der Güterschuppen 100 m vom Stationsgebäude entfernt liegt, ist ein besonderer Eilgutschuppen
nötig. Der jetzige reicht vielfach nicht: Es gehen viele Fischsendungen für die umliegenden
Dörfer ein, die nicht gleich abgeholt werden, desgl. Margarinesendungen. Aufgeliefert werden
erhebliche Buttersendungen von der Molkerei. Da diese Sendungen sich nicht vertragen, so müssen
sie getrennt gelagert werden. Das macht bei der Kleinheit des Raues Schwierigkeiten und wird
oft nicht in der erforderlichen Weise möglich sein. Immerhin bin ich der Meinung, daß angesichts
der wirtschaftlichen Lage die Erweiterung noch ein Jahr zurückgestellt werden kann."
Noch bis 1933 konnten keine Mittel bereitgestellt werden.
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Ab 1931 ging es um die Größe und Lage der Viehbuchten. Für den Umbau der Anlage musste ein
Grunderwerb erfolgen. Außerdem wurden Bedenken geäußert, dass bei einer Verlegung der Buchten
die Fuhrwerke nicht genug Platz zum Wenden hätten, die 1932 jedoch entkräftet werden konnten.
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Handschriftliches aus der letzten Seite:
"In Eldena werden bis zu 5 Ladungen Vieh an einem Tage verladen. Dazu reichen die vorhandenen
Viehbuchten nicht aus. Ich bitte den Vorschlag des Ba 2 Lud auf Vergrößerung der Viehbuchten
u., wenn möglich, auch auf Verlegung der Ladestraße auszuführen.
Vorstand des Reichsbahn-Verkehrsamtes
Schwerin (Meckl), den 11. Januar 1932"
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Für den Umbau die Viehverladeanlage gab es drei Entwürfe:
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Bis Anfang 1933 war der Sachstand zu der Umverlegung der Viehbuchten folgender:
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Bis September 1933 wurde bereits mit den Bauarbeiten begonnen. Die Außenwände der neuen
Viehbuchten waren bereits aufgestellt. Auch die Pflasterarbeiten davor waren schon begonnen
worden.
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1934:
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1933 kamen erneut die Themen Eilgutschuppen und Umbau des Empfangsgebäudes auf:
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1934 erstellte das Betriebsamt 2 in Ludwigslust einen Kostenanschlag für den Umbau. Jedoch
vergingen noch weitere 3 Jahre.  
1937 wurde von einer Streckenbereisung nach Eldena berichtet, dass im Eilgutschuppen viel Platz für
die Lagerung von Tischen, zahlreichen Geräten und alten Akten verschwendet wird. Nach Angaben
des Vorstehers würde die Fläche des bisherigen Eilgutschuppens jedoch ausreichen, wenn die
genannten Sachen in einem besonderen Raum untergebracht werden könnten.
"Dringend notwendig ist aber die Höherlegung des Bodens weil nur 1 Arbeiter vorhanden ist
und dieser die schweren Butterfässer nicht auf den Gepäckwagen heben kann. Jetzt werden die
Butterfässer vom Molkereiwagen zum Güterschuppen gefahren und hier auf einen Gepäckwagen
umgeladen. Auf diesem müssen sie dann - oft stundenlang - draußen im Regen stehen. Damit also
die volle Behandlung insbes. also auch die Verwiegung der Butterfässer im Eilgutschuppen erfolgen
kann, ist außer der Höherlegung des Fußbodens eine Rampe nach der Dorfseite zu erforderlich
und weiter ein kleiner Anbau für Unterfahrt des Gepäckwagens mit Ausfahrt nur nach dem
Bahnsteig."
Die Geräte könnten in einem abgetrennten Raum des Beamtendienstraumes untergestellt werden,
der nur gelegentlich und nicht vollständig genutzt wird.
Man stellte in Aussicht, das Bauvorhaben "endlich" 1938 ausführen zu können.
Die Rbd teilte am 5. November 1937 mit, dass die Verbesserung im gesamten Umfang erforderlich ist.
 
1938 wartete man immer noch auf eine Zuteilung von Finanzmitteln vom Reichsverkehrsministerium.
Das Betriebsamt 2 in Ludwigslust unternahm deswegenauch nichts weiter, da es davon ausging,
dass Vorhaben zurückgestellt wurde.
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Grund für den Bau des Schuppens sind die Fischsendungen, die mit dem letzten Zug ankommen und
auf dem Handwagen verbleiben.
Die Rbd forderte, den Scguppen noch im selben Jahr fertigzustellen.  
Im April 1938 wurde berichtet, dass der Schuppen errichtet und die ursprünglich geplante
Erweiterung des Eilgutschuppens nicht ausgeführt wurde.  
1942 wurde das Gleis 2 ausgebaut.
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2002 |
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2023 |
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Erste Bau- und Sicherungsmaßnahmen an dem sehr schönen Bahnhofsgebäude sind zu erkennen. |
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Wenn man in die Archivunterlagen weiter oben schaut, erkennt man deutlich,
dass der Treppenhausturm ursprünglich noch eine weitere Etage in Fachwerkbauweise besaß. |
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Das kleine Nebengebäude wird vermutlich ein Abort gewesen sein. |
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ehemaliger Güterschuppen (Gleisseite) ... |
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... mit Rampe und Anbau |
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(Straßenseite) |
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Die ehemalige, recht große Ladestraße zeugt von einst regem Güterverkehr. |
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Blicke in Richtung Dömitz ... |
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... und Ludwigslust; Nach dem Streckenrückbau wurden sogar Bäume gepflanzt! |
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externe Bilder:  
 
 
 
 
     
 
 
 
 
     
 
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© 16.09.2025 |
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