Raddenfort

ehemaliger Haltepunkt in Mecklenburg
 
Strecke:   Lübtheen - Malliß
 
Kursbuchtabelle 1937/38
 
Raddenfort ist ein kleines, abgelegenes Dorf nördlich von Dömitz. Der Haltepunkt befand sich in km 17,9 am nördichen Dorfende am Waldrand.
 
2024 (aus dem Landeshauptarchiv Schwerin)
(ohne Jahresangabe) Archivbestand (9.2-17) 3808
 
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Die Station bestand anscheinend nur aus einem Bahnsteig und einem Stationsschild. Da es keine Wartehalle für die wenigen Reisenden gab, beantragte der Bürgermeister im Juli 1941 bei der Reichsbahndirektion (RBD) Schwerin eine solche. Da in Techentin ein Bahnhofsgebäude errichtet werden sollte, schlug er vor, die dort dann nicht mehr benötigte Wartehalle nach Raddenfort umzusetzen.
Die RBD antwortete, dass man prüfen will, ob das Wartehäuschen aus Techentin geeignet sei und versprach sonst in geeigneter Weise Abhilfe zu schaffen. Die Station wird jedoch nur selten genutzt (2 bis 3 Fahrgäste pro Woche in nur 7 Zügen).
Bis November 1942 konnte das Wartehäuschen noch immer nicht umgesetzt werden, weil es in Techentin noch gebraucht wird. Auf Nachfrage der RBD antwortet das Betriebsamt im Juni 1943, dass das Gebäude in Techentin als Hühner- und Ziegenstall umgebaut werden soll. Im November des Jahres wurde berichtet, dass das Gebäude aus Techentin nicht mehr verfügbar ist. Für die Aufstellung eines neuen Wartehäuschens in Raddenfort fehlen Handwerker. Auch in absehbarer Zeit seien keine Handwerker verfügbar.
Im Mai 1944 teilt das Betriebsamt Schwerin der RBD mit, dass wegen Holzmangel noch kein neues Wartehäuschen aufgestellt werden konnte. Außerdem: "Es liegt auch kein dringendes Bedürfnis zur Errichtung eines Schutzhäuschens vor.". Das Gleiche wird fast wortwörtlich im April 1946 noch einmal geantwortet und man bat, aus wirtschaftlichen Gründen davon abzusehen. Daraufhin wurde die Angelegenheit ad acta gelegt.
 
 
© 14.06.2024