2014

Blick auf das noch ansehnliche Empfangsgebäude vom neuen Mittelbahnsteig aus gesehen. Der ehemalige Hausbahnsteig wurde dafür abgetragen.
 
Auf der Rückseite sieht es schon ungepflegter aus. Trotz der hohen Inbestition des neuen Mittebahnsteigs, den das Land sicher mitfinanziert hat, hat das Land (vermutlich auf intensives
Drängen des eisenbahnfeindlichen Verkehrsministers wegen angeblich zu geringer Regionalisierungsmittel) beschlossen, den SPNV zwischen Parchim und Malchow einzustellen und durch
einen "schnellen" Busverkehr zu ersetzen, wofür das Land übrigens auch Geld zur Verfügung stellt! Welch ein Schwachsinn! Übrigens dauert der sog. schnelle Ersatzverkehr fast drei Stunden
statt der rund 45 Minuten Zugfahrt, denn wegen der Kreisgrenze müssen die Fahrgäste in Plau umsteigen und oftmals fast eine Stunde auf den Anschlussbus warten - ohne vernünftige
Unterstellmöglichkeit. Somit nutzt wohl kaum jemand den Ersatzbus. Naja, die letzten Kunden des SPNV/ÖPNV müssen doch zugunsten des stetig wachsenden Straßenverkehrs vergrault werden...
 
Ein Blick durch das Fenster in die die heruntergekommene Bahnhofshalle mit dem ehemaligen Fahrkartenschalter, an dem ich viele Fahrkarten gekauft habe und die Fahrkartenverkäuferinnen
zu den bevorstehenden Fahrplanwechseln nach dem neuen Kursbuch nervte. Die Kursbücher waren, wie vieles, Magelware.
Links daneben gab es noch einen Schalter, der aber nie genutzt wurde. Noch weiter links war der Gepäckschalter.
 
Blick vom Mittelbahnsteig auf das übrig gebliebene, heruntergekommene Bahnwohnhaus mit den Anbauten. Links angebaut stand einst der Wasserturm.
Das Haus des Postens 2 am BÜ wurde inzwischen abgerisen.
 
Bilder aus meiner Heimatstadt
 
Das ehemalige Post- und Fernmeldeamt von der Goldberger Straße ausgesehen trägt immer noch die geschichtsträchtigen Wegweiser der Nachkriegszeit für die in Parchim stationierte
Sowjetarmee. Bis in die 1970er Jahre gab es keine Umgehungsstraße und der gesamte Verkehr floss hier durch. Die Gebäudefarbe hat sich auch nicht verändert...
 
Hier noch einmal aus der Nähe: links geht es nach Plau, rechts nach Parchim.
Sogar der alte Briefeinwurf ist noch vorhanden.
 
Ein Kameraschwenk nach rechts zeigt das ehemalige Kaufhaus an der Ecke Goldberger Straße - Große Friedhofstraße. Ganz links ist die Parchimer Straße.
 
Ein kleines Stück zurück nach links blickt man die Parchimer Straße hinauf. Rechts die großen Schaufenster geörten zum Schuhgeschäft, links die Gaststätte war damals ein Kunstgewerbeladen.
In der Linkskurve war auf der rechten Seite (nicht sichtbar) der private Lebensmittelladen von Frau Bartels, in dem wir immer eingekauft haben.
Oben nach rechts verläuft die Parchimer Straße weiter, links biegt die Schmiedestraße ab, in der wir gewohnt haben.
 
Zurück an der Post vorbeigeschwenkt verläuft die Mühlenstraße. Die Schaufenster gehörten zu einem Eisenwarengeschäft. Dahinter im gestreiften Haus war der Elektoladen, dahinter ein
Laden der Stadtbäckerei und (noch heute!) der Uhrmacher Geisler. Auf der linken Seite die Notenbank, hinter der Rüstung eine Drogerie, der Möbelladen, der Haushaltswarenladen und kurz vor
der Schleusenbrücke die Apotheke.
 
Hinter der Schleuse rechts war die Sparkasse und dahinter die Wassermühle.
 
Blick in die Schleusenkammer und die Elde in Richtung Plau. Zu meiner Kinderzeit fuhren gelegentlich noch Frachtkähne.
 
Links hinter der Schleuse befindet sich noch heute der Rosengarten, in dem zur Vorweihnachtszeit Märchenbilder aufgestellt wurden und der geschmückte Weihnachtsbaum stand.
Ganz rechts stand ein Zeitungskiosk, ganz links eine Telefonzelle. Die Fußgängerbrücke über den Mühlengraben gab es nicht.
 
Der Mühlengraben fließt unter der Straße durch in die Wassermühle, die bis nach der Wende in Betrieb war. Heute befindet sich darin die Sparkasse.
 
Hinter dem Mühlengraben stehen die Reste der Eldenburg, von der nur noch der Burgfried übrig ist - der Amtsturm. Im Amtsturm befindet sich seit 1976 das Stadtmuseum,das inzwischen
erweitert wurde in einem beachbarten historischen Amtshaus. Ganz links oberhalb des Parks steht ein sehr altes Verwaltungsgebäude, in dem sich heute ein Restaurant befindet.
Rechts die kleine Mauer steht schon seit ewigen Zeiten und wird immer einmal wieder ausgebessert. Generationen von Lübzer Kindern sind anfangs an der Hand und später, wenn sie größer
waren alleine darauf entlang gelaufen und haben die Ziegel sozusagen abgelaufen.
Die Statue auf dem Brunnen stand dort schon zu meiner Kinderzeit, allerdings nur auf einem Sockel, wenn ich mich recht erinnere.
 
Blick über die Straße am Markt auf den Marktplatz mit dem Amtsturm.
Vor dem Amtsturm stand früher ein kleiner Verkaufskiosk. Die linke Seite entlang befanden sich mehrere Bushaltestellen hintereinander.
Geradeaus ist noch der linke Flügel des restaurierten Rathauses zu sehen, das zu DDR-Zeiten Sitz der SED-Kreisleitung war. Der Rat der Stadt musste sich hingegen mit einer Baracke an der
Elde begnügen. Das rechte Gebäude ist ein Hotel mit Restaurant (früher: Zum Stadturm(?)).
 
Etwas vom Markt entfernt steht die Stadtkirche auf einem vermutlich extra angelegten Hügel. Der Friedhof befindet sich weiter außerhalb der eigentlichen Stadt an der Kreiener Straße.
 
Blick in den schnellfließenden Gerberbach mit dem Wehr.
 
Hinter der Brücke über den Gerberbach liegt der Ziegenmarkt. Geradeaus in dem weißen Haus war der Buch- und Schallplattenladen, links daneben ein kleiner Milchladen. Vorne rechts war
ein Gemüseladen, in dem ich in den Schulferien einmal gearbeitet habe. Dahinter ist noch heute ein Uhrmacher.
 
Auf dem Ziegenmarkt.
Ganz links war (glaube ich) der Spielzeugladen. Das Fotogeschäft gab es wohl damals auch schon. Dahinter war ein privater Gemischtwarenladen. Im Eckhaus geradezu war der Fischladen.
Daran vorbei verläuft weiter bergan die Plauer Straße. Das Hinweisschild verweist auf die rechts berganführende Kreiener Straße. Das Schild finde ich irgendwie bezeichnend für die Zeit nach der Wende.
Man hatte als junger Mensch damals nur diese beiden Möglichkeiten: Entwerder man sucht in der Ferne sein Glück oder bleibt und das Leben bleibt trostlos wie auf dem Friedhof.
 
Bergauf gesehen die enge Plauer Straße in der ich weiter oben im Haus Nr. 38 als ganz kleines Kind mit meiner Mutter gewohnt habe. Unten wohnte meine Patentante Karin Jacobs.
In dem weißen Haus auf der linken Seite war früher der RFT-Laden. Das erste Haus auf der rechten Seite sah früher schon so aus ...
 
Das war ein für mich sehr an Erinnerungen reicher Stadtrundgang durch meine Heimatstadt im Jahr 2014.
 
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